Mit Sicherheit unterwegs

18. November 2013 | Von Manfred Suthues in Kolumnen & Tipps

Heute ist die Optimierung von Betriebsabläufen ein angesagtes Mittel, um Ressourcen einzusparen und die Effektivität zu erhöhen. Allerdings dürfen die damit verbundenen Gefahren nicht außer Acht gelassen werden. Natürlich nimmt sich niemand bewusst vor, die Sicherheit zu vernachlässigen, doch oft sind es Unwissenheit oder Nachlässigkeit, die zu Gefährdungen führen.

Wer eigenmächtig Tragfähigkeiten ignoriert und überschreitet, oder nötige Inspektionen auslässt, kann böse Überraschungen erleben und mehr Geld verlieren als einsparen.

Wer eigenmächtig Tragfähigkeiten ignoriert und überschreitet, oder nötige Inspektionen auslässt, kann böse Überraschungen erleben und mehr Geld verlieren als einsparen.

Der Schutz Ihrer Mitarbeiter, Ihrer Maschinen und Ihrer Firma muss immer ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste stehen. Auch wenn die allgemeinen Ausgaben bei immer geringerem Gewinnen steigen, darf die Konzentration auf Kostenersparnis nicht dazu verleiten, Kürzungen im Sicherheitssektor – die Menschenleben gefährden können – vorzunehmen.

Unfälle am Arbeitsplatz kosten europäische Unternehmen jede Woche mehr als 384 Millionen Euro.

Die wahren Kosten

Laut der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) ereignen sich heute bereits 4,5 Millionen schwere Unfälle an europäischen Arbeitsplätzen, die das Leben von 5.500 Arbeitern fordern. Betrachtet man dies nüchtern und lässt man das menschliche Leid dahinter einmal außer Acht, so bedeutet dies neben einer schlechten Sicherheitsbilanz für die betroffenen Unternehmen auch einen Verlust von 150 Millionen Arbeitstagen pro Jahr, umgerechnet sind das rund 20 Milliarden Euro. An Sicherheit sparen heißt, am falschen Ende zu sparen. Außerdem schadet es Ihrem Ansehen als Arbeitgeber und Unternehmen gleichermaßen, wenn Sie auf notwendige Maßnahmen verzichten und Ihre Mitarbeiter einem erhöhten Unfallrisiko aussetzen.

An den richtigen Stellen sparen

Wenn Sie sparen müssen, dann verlieren Sie nicht das Leib und Wohl Ihrer Mitarbeiter aus den Augen. In vielen Fällen sind die offensichtlichsten Einsparungen nicht die sichersten. Z. B. sollten Sie nicht an Schulungen für Ihre Maschinenbediener sparen. Ein Gabelstapler oder Kommissionierer in den falschen Händen kann zu einer tödlichen Waffe werden. Deshalb darf Ihr Fuhrpark nur von gut geschulten Fahrern betrieben werden – so verlangt es auch die Berufsgenossenschaft. Dabei variieren die erforderlichen Fertigkeiten je nach Gabelstaplertyp, Arbeitsumgebung und Auftrag. Gehen Sie also niemals davon aus, dass ein Fahrer nur einmal geschult werden muss. Jede neue Aufgabe erfordert eine neue Einweisung. Denn es macht einen Unterschied, ob Ihr Fahrer mit einem Dreirad-Elektrostapler in einer sauberen Lagerhalle kleine Paletten über kurze Strecken transportiert, oder ob er mit einem geländegängigen Allradstapler Baumstämme über unbefestigte Wege zu einem Sammelpunkt befördert.

Ein häufiger Fehler in Krisenzeiten ist das Hinauszögern oder gar Aussetzen von Wartungsroutinen. Das hält augenscheinlich erst einmal die Kosten niedrig und die Flurförderzeuge bei der Arbeit. Doch die Verzögerung von geplanten Serviceleistungen und das Aufschieben von Reparaturen oder eines notwendigen Reifenwechsels können Ihren Maschinen schaden und die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter gefährden. Daraus entstehen dann wiederum Kosten, die erheblich größer sein können als die Einsparungen durch das Aussetzen der Serviceleistungen. Gerade in unsicheren Zeiten helfen gut gewartete Maschinen wesentlich dabei, unerwartete Rechnungen zu vermeiden. Anstatt die Präventivmaßnahmen zu ignorieren, sollten Sie sich von einem regionalen Anbieter ein Wartungspaket für Ihren Fuhrpark schnüren lassen, das die Maschinen schützt und Ihrem Budget entspricht.

Keine willkürlichen Veränderungen vornehmen

Wenn man einer neuen oder ungewohnten Aufgabe gegenübersteht, ist es oft verlockend, vorhandene Maschinen einzusetzen, auch wenn sie eigentlich für andere Zwecke konzipiert sind. Zuweilen funktioniert das auch – aber andererseits kann es alle Beteiligten in große Gefahr bringen.
Obwohl Gabelstapler robust und hoch belastbar sind, weisen sie doch Grenzen, zum Beispiel hinsichtlich ihrer Kapazität, auf. Manche Chefs könnten darauf kommen, die Ladung eines Gabelstaplers zu verdoppeln, um deren Effizienz zu erhöhen. Wird dies allerdings ohne die entsprechenden Umbauten und Sicherheitsvorkehrungen gemacht, wirken sich die Folgen dieser meist unerlaubten Maßnahmen letztlich sogar nachteilig auf die Bilanz aus.

Fazit

Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein. Gefährden Sie nicht die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und die Funktionalität Ihres Fuhrparks. Bevor Sie Veränderungen vornehmen, die so nicht vorgesehen sind, lohnt es sich immer, einen Fachmann um Rat zu fragen. Viele Gabelstaplerhändler werden Ihren Betrieb kostenlos einer Prüfung unterziehen. Nach der Bewertung Ihrer Anwendungen, Einrichtungen und aktuellen Ausstattung sind diese dann in der Lage, Ihnen effiziente Servicelösungen und Maschinen anzubieten.