MCFE: Präzision trifft Zuverlässigkeit

2. November 2017 | Von Manfred Suthues in Einsatzberichte

BeladungDie Kunst der Kunststofftechnik – vom individuellen Formenbau bis zum maßgeschneiderten Zubehör für die Automobilindustrie, formvollendet in Design und Haptik. Dies erfordert nicht nur eine straffe Organisation und viel Mitarbeiter-Knowhow, sondern auch einen funktionierenden Fuhrpark und starke Partner.

Für einen Branchenfremden ist es schon sehr beeindruckend, wie in Neunkirchen am Sand, 30 Kilometer südwestlich von Nürnberg, aus Kunststoffgranulat Innen- und Außenteile wie Konsolen und Schweller für PKW entstehen. Entsprechend ihrer Aufgabengebiete heißen die Unternehmen in der Vogel Gruppe „Vogel Formenbau“, „Vogel Kunststofftechnik“ und „ISO Flock“.

Unter einer Form für Kunststoffteile stellen sich viele eine Gussform wie beim Backen oder Betonbau vor: flüssigen Werkstoff einfüllen, aushärten lassen, auskippen – fertig. Dann steht man mit offenem Mund und großen Augen in der Produktionshalle der Vogel Kunststofftechnik und sieht, wie eine riesige rechteckige Metallkiste (die Form), eingebaut in eine Kunststoffspritzmaschine, sich in der Mitte teilt und das fertige Kunststoffteil hervorbringt. Dann senkt sich von oben ein Entnahmeroboter dazwischen und nimmt es heraus. Der Metallklotz schließt sich wieder, flüssiger Kunststoff wird eingespritzt und wenige Sekunden später kann der Greifer einen neuen Kunststoffschweller aus der Form heben. Eine solche Form ist ein hochkomplexes Gebilde, wird elektronisch gesteuert und sieht mit seinen Schlauchanschlüssen, Kupplungen und Aufbauten aus wie aus einem Transformers Film. Sie werden in der Fertigungshalle der Vogel Formenbau maßgeschneidert hergestellt. 50 Mitarbeiter planen, konstruieren und bauen dort sowohl für den eigenen Bedarf als auch für andere Zulieferer und Autohersteller verschiedenste Formen, individuell und einzigartig.

„Unsere Formen beginnen bei 700 Kilogramm Eigengewicht. Für die Produktion der großen Schweller für Geländewagen wiegt so eine Form auch mal 25 Tonnen“, erklärt Lagerleiter Chris Roland. „Der Kunststoff bleibt bis zum Aushärten je nach Größe des Endproduktes zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten in der Form.“ In der Vogel Kunststofftechnik produzieren 17 Spritzgussmaschinen, verteilt auf zwei Hallen mit 1800 Quadratmetern, in drei Schichten mit 150 Mitarbeitern hauptsächlich In- und Exterieur für die Autoindustrie. Damit der Produktionsfluss nicht abreißt, stehen sechs Mitsubishi Treibgasstapler GRENDiA mit 1,8 und 3,0 Tonnen Einsatzgewicht rund um die Uhr zur Verfügung. Hinzu kommen noch zwei Mitsubishi Dreirad-Elektrostapler, die im Wechsel hauptsächlich im Regallager für einen reibungslosen Materialfluss sorgen.

Die drei grünen 1,8 Tonnen Gasstapler werden besonders intensiv gefordert und bringen bei der Bedienung der Produktion im 3-Schichtbetrieb zuverlässig und unermüdlich ihre Leistung. „Da kommen schnell 300 Stunden pro Stapler und Monat zusammen“, sagt Chris Roland und betont, dass es noch nie größere Probleme mit den Maschinen gab. Dies sei nicht nur den robusten Maschinen geschuldet, sondern auch dem Mitsubishi Gabelstapler Händler – Alexius Fördertechnik Handels GmbH –, der als starker Partner dafür sorgt, dass die Stapler bei Vogel niemals lange still stehen. Roland: „Die Beratung und der Service von Alexius sind mehr als gut. Wenn mal ein Problem auftritt, ist sofort ein Techniker zur Stelle und behebt den Mangel.“ Georg Schubert, einer von 13 Lagerarbeitern bei Vogel, ergänzt: „Die Stapler lassen sich wirklich sehr gut fahren und arbeiten immer zuverlässig.“

Die Auslieferung der fertigen Kunststoffprodukte erfolgt durch Spediteure. Durchschnittlich werden täglich 15 Sattelzüge be- und entladen. Diesen Warenumschlag übernehmen die 3-Tonnen Treibgasstapler. Dazu sind die Stapler teilweise mit 1,60 Meter langen Gabeln ausgerüstet, um bis zu sechs Paletten gleichzeitig in Blockstapelung aufnehmen zu können. Der Rohstoff, sprich das Kunststoffgranulat, wird in Tankzügen angeliefert und in große Silos gepumpt. Jeder Kunde hat sein eigenes spezielles Granulatrezept, für immer gleich bleibende Qualität, Farbe, Haptik und Härte. Dementsprechend penibel müssen die Silos nach Produktionsende entleert und gereinigt werden.

Aber mit der reinen Produktion von Kunststoffteilen ist in der Vogel Gruppe das Ende der Fertigungstiefe noch nicht erreicht. Der Einsatz von Flockfasern in der Automobilindustrie sowohl als Designbeflockung zur optischen Aufwertung als auch als technische Beflockung zur Geräuschdämmung und -verhinderung findet immer mehr Verwendung in Fahrzeugen aller Klassen. Diese elektrostatische Beflockung übernimmt die Vogel ISO Flock mit 100 Mitarbeitern in einer eigenen Produktionshalle. Der innerbetriebliche Transport der in Gitterboxen gelagerten Produkte von der Vogel Kunststofftechnik zur ISO Flock und die Beladung der LKW mit den Endprodukten ist selbstverständlich auch ein Job für die Mitsubishi Gabelstapler.