Hyster: Robuste Logistiklösungen
Nach mehrjährigen Tests setzt das Eisenwerk Martinlamitz aus Schwarzenbach an der Saale jetzt ausschließlich auf Logistiklösungen mit robusten Flurförderzeugen von Hyster. Der Vorteil: Die speziell für den Einsatz im Eisenwerk ausgerüsteten Gabelstapler sind der Hitze des Schmelzofens gewachsen und können im Werk auch unter beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden. Über 50.000 Tonnen Guss verkauft das Eisenwerk Martinlamitz (EWM) heute pro Jahr: von Achsen für Land- und Baumaschinen, Nutzfahrzeuge und Eisenbahnen über Getriebegehäuse und Teile für Windkraftanlagen, Kran- und Bootstechnik bis hin zu Standfüßen, Armen und Gelenken für Roboter. Beispielsweise lieferte die Gießerei auch die Achsen für die in Russland eingesetzten Hochgeschwindigkeitszüge zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi.
Bereits um das Jahr 1200 wurde in Martinlamitz eine der ältesten Hammerschmieden Europas urkundlich erwähnt, aus der später die Gießerei entstand. Heute liefert das EWM Gusseisenteile mit Kugel- und Lamellengrafit weltweit in über 21 Länder – darunter auch nach Korea, Indien und China.
Das traditionsreiche Firmengelände mit seinen engen Fabrikhallen stellt allerdings besondere Anforderungen an die Logistik. Insbesondere für den Transport der bis zu 1.400 Grad heißen Schmelze in den 1,8 Tonnen schweren Gießpfannen werden leistungsfähige und vor allem wendige Gabelstapler benötigt. „Im Probebetrieb haben wir hier Dieselstapler der 7-Tonnen-Klasse mit Zwillingsreifen getestet“, sagt EWM Geschäftsführer Barry Thomas Irvin. „Die haben sich dort allerdings nicht bewährt, da sie zu breit und zu hoch waren, um schnell in den engen Gängen manövrieren zu können.“ Heute setzt das EWM hier Stapler der Hyster Fortens Serie H4.0-5.5FT mit 5,5-Tonnen Hublast bei einem Lastschwerpunkt von 600 Millimetern ein. „Die Stapler von Hyster sind besonders wendig und so robust, dass sie auch den harten Einsatzbedingungen gewachsen sind“, weiß Irvin. Das DuraMatchTM-Getriebe der Stapler verhindert abruptes Abbremsen und regelt den Fahrtrichtungswechsel, um Bremsen und Reifen zu schonen. Die Stapler fahren mit Superelastikreifen, die robust genug sind, um auch kleine Bodenunebenheiten auszugleichen. Zudem verbessert der Hyster Stabilitätsmechanismus (HSM) die Seitenstabilität, ohne die Fahreigenschaften auf unebenen Flächen zu beeinträchtigen.
Um den hohen Temperaturen in unmittelbarer Nähe der Schmelzöfen standzuhalten, werden die in diesem Bereich eingesetzten Stapler mit einem zusätzlichen Ölkühler und temperaturbeständigen Hydraulikschläuchen ausgerüstet. Zusätzliche Filteranlagen reduzieren den Staub und verlängern so die Lebensdauer. Zudem verringern Ölbad-Lamellenbremsen den Wartungsaufwand und erhöhen die Zuverlässigkeit der eingesetzten Hyster Flurförderzeuge. Darüber hinaus sorgen spezielle Anbaugeräte wie eine drehbare Gabelklammer, die Lasten bis zu vier Tonnen bewegen kann, für ein zuverlässiges Handling. Mit den so ausgestatteten Staplern wird die heiße, zähflüssige Schmelze direkt vom Ofen zur Formanlage transportiert und dort weiterverarbeitet. Insgesamt produzieren abwechselnd zwei Öfen mit einer Kapazität von jeweils 16 Tonnen im EWM täglich rund 280 Tonnen Guss und verbrauchen mit 50 Millionen Kilowattstunden dabei so viel Strom wie eine Kleinstadt.
„In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Millionen Euro in den Ausbau unserer Gießerei investiert“, sagt Irvin. Das EWM verfügt heute über eine vollautomatische HWS Seiatsu Formanlage für Kastengrößen von 1200 mm x 800 mm x 320/320 mm. Damit ist eine Kastenleistung von 120 Kästen pro Stunde in Spitzenzeiten realisierbar. Zudem wurde in eine neue Lackiererei investiert, die mit wasserlöslichen Farben arbeitet. „Unsere Stärken sind Pünktlichkeit und vor allem Qualität. Deshalb setzen wir auch in der Logistik auf zuverlässige Lösungen“, sagt Irvin. Insgesamt kommt beim EWM eine Flotte von 52 Hyster Flurförderzeugen zum Einsatz. Dabei wird die gesamte Logistikkette von der Warenanlieferung über den Transport der Schmelze und der Gussteile innerhalb des Werks bis hin zum Verladen der fertigen Teile von Hyster Staplern übernommen. Eingesetzt werden dabei Gabelhochhubwagen mit und ohne Plattform, energieeffiziente Dreirad-Elektro-Gegengewichtsstapler mit 1,5 bis 1,6 Tonnen Hublast der Hyster Baureihe J1.5-2.0XNT, kompakte Vierrad-Elektro-Gegengewichtsstapler von 3 bis 3,5 Tonnen Hublast der Hyster Serie J2.2-3.5XN und verbrennungsmotorische Hyster Stapler mit 1,6 bis 5,5 Tonnen Hublast. Alle Stapler zeichnen sich dabei vor allem durch eine robuste und kompakte Konstruktion des Chassis, besonders langlebige und zuverlässige Komponenten sowie geringe Betriebskosten aus.
Im Außenbereich setzt das Eisenwerk Martinlamitz jetzt vor allem Elektrostapler von Hyster ein. „Das ist eher ungewöhnlich“, sagt Hyster Händler Jochen Kotschenreuther, der die Gießerei seit Jahren betreut. „Denn normalerweise werden Elektrostapler eher für den emissionsfreien Betrieb in Innenbereichen genutzt.“
Das EWM ging einen anderen Weg und testete den Einsatz der Elektrostapler erstmals im Außenbereich. Das Ergebnis: Die Hyster Elektrostapler sind robust und erfüllen die harten Anforderungen beim EWM auch im Außenbereich beim Be- und Entladen der Lkws. Hinzu kommt, dass sich der Einsatz der Elektrostapler trotz höherer Anschaffungskosten rechnet. Denn die Betriebskosten der elektrisch angetriebenen Stapler sind deutlich geringer und sie erfordern weniger Wartung. „Elektrostapler sind genauso leistungsfähig wie Stapler mit Verbrennungsmotor. Deshalb ist ihr Einsatz heute in vielen Bereichen sinnvoll, die früher eine Domäne von Dieselstaplern waren“, so Kotschenreuther.
Rund 18.000 Betriebsstunden halten die robusten Hyster Stapler in ihrem ersten Leben beim EWM aus. Danach werden sie aufbereitet und in weniger anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt. Damit sie während dieser Zeit immer einsatzbereit sind, ist ein Monteur von Kotschenreuther ständig vor Ort, um die Maschinen zu warten. Denn für das Eisenwerk Martinlamitz haben Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit in der gesamten Prozesskette höchste Priorität.