Konecranes: Brückenkrane für Windkraftanlagen-Gießerei

7. Juli 2016 | Von Manfred Suthues in Firmen

Konecranes_Presseinfomation_Gusszentrum-Ostfriesland_Bild3Die Gusszentrum Ostfriesland GmbH (GZO) macht sich fit für die Zu­kunft: Um immer größere Komponenten für immer leis­tungsfähi­gere Windkraftanlagen zu produzieren, mo­derni­­siert die GZO ihre Produktionshallen mit neuen, trag­fähige­ren Kra­nen. Konecranes hat dafür sechs Zweiträger­brücken­kra­ne für alle Bereiche entlang des kompletten Fertigungs­pro­­zes­ses konzipiert und zugleich vorhandene Krane auf­gelastet, mo­der­nisiert, umgesetzt und demontiert. Herausragend ist dabei der neue Brückenkran in der Gießerei – er bietet auch bei höchsten Temperaturen höchste Leistungen.

Die Energiewende bringt für Windkraftanlagen-Hersteller neue Her­­ausforderungen: Immer größere Kapazitäten erfordern immer größere Komponenten. Die Gusszentrum Ostfriesland GmbH fer­tigt deshalb immer größere Maschinenträger, Rotornaben und Statorglocken für Konzernmutter und Windkraftanlagen-Hersteller Enercon GmbH. Um auf künftige Anforderungen vorbereitet zu sein, modernisiert die mit rund 260 Mitarbeitern im ostfriesischen Südbrookmerland ansässige GZO zahlreiche ihrer Krananlagen. Ein Großprojekt, das alle Fertigungsbereiche der rund 20.000 Qua­drat­meter großen Produktionsfläche miteinbe­zieht. Konecranes hat für Formerei, Gießerei und Gussnachbe­handlung insgesamt sechs neue Zweiträgerbrückenkrane kon­zipiert, einen Kran aufge­lastet sowie drei Krane demontiert und vier vorhandene Krane in­nerhalb der Hallen versetzt. Dabei er­fordern die Bedin­gungen in den Hallen besonders robuste und leistungs­starke Krane: Die ne­u­en Zwei­trägerbrückenkrane sind beim Trans­port enorm schwerer Lasten teilweise extremer Hitze und hoher Staub­belastung aus­gesetzt.

Der von den Lasten her leistungsstärkste neue CXT-Zweiträger­brückenkran mit 100 Tonnen Tragkraft kommt in der Formerei zum Einsatz. Zwei parallele Seilzüge mit einer Tragfähigkeit von jeweils 50 Tonnen heben gemeinsam die Sandkern-Gussformen an ihre Position in der Gießerei der GZO. Dort füllt der neue Gießereikran mit 85 Tonnen Tragkraft, 24,50 Meter Spannweite und 13 Meter Hub­höhe bis zu 50 Tonnen flüssiges Kugelgraphit in bereitste­hende Gussformen. „Wir haben den Zweiträgerbrückenkran mit redun­danten Antrieben ausgestattet, jeweils vier Antriebsmo­toren und zwei Frequenz­umrichtern in den Fahrwerken von Kran und Katze. Auch das Hubwerk ist komplett redundant aufgebaut. Damit stellen wir sicher, dass der Kran mit der Pfannen­traverse in jedem Fall weiterarbeiten kann und sich so das flüssige Metall nicht ab­kühlt und damit unbrauchbar wird“, erklärt Ralf Baresel, ‎Vertrieb Schwerlastkrane bei Konecranes in Berlin. Die komplette elektri­sche Anlage ist in einem klimatisierten Container auf dem Kran untergebracht. Gießerei­kran und Gusspfannen lassen sich zudem von einem separaten Kabinen­kran aus funkfern­steuern, der an eine neue Position auf der Kran­bahn versetzt wurde. Ebenfalls ans Ende der Kranbahn versetzt, dient der alte Gießereikran als opti­onale Unterstützung beispiels­weise während Wartungsarbeiten. Zusätzlich kommt anstelle des demontierten Ofenkrans jetzt ein neuer Zweiträgerbrückenkran zum Einsatz. „Der neue Ofenkran jetzt schwerere Lasten von bis zu 30 Tonnen transportieren“, sagt Ralf Baresel.

Konecranes_Presseinfomation_Gusszentrum-Ostfriesland_Bild4Der neue Smarton-Prozesskran mit 63 Tonnen Tragkraft ist besonders vor Staub geschützt. „Die kom­­pletten elektrischen Anlagen des Smarton sind in einem Schalt­schrank außerhalb dieses Hallenbereichs untergebracht“, erläutert Ralf Baresel. „Der Kran ist mit seinen zusätzlichen Staubabde­­-ckungen auf den Motoren für diese rauen Bedingungen gut geeig­net. Den alten 40-Tonnen-Kran im Entformungsbereich ha­ben wir de­montiert und den Transportkran in der angrenzenden Strahl­kabine von 32 auf 38 Tonnen Tragkraft aufgelastet.“

Am Ende des Fertigungsprozesses stehen Finish und die Guss-nachbehandlung. Im Finish-Bereich hebt jetzt mit zwei Seilzügen und 40 Tonnen Tragkraft ein CXT-Zweiträgerbrückenkran die fer­tigen Windkraftanlagen-Komponenten, der zuvor in der For­me­rei Gussformen transportiert hat. Zusätzlich ersetzt ein 30-Ton­nen-CXT-Zweiträgerbrückenkran seinen 20-Tonnen-Vorgänger. Ein weiterer Zweiträgerbrücken­kran mit 20 Tonnen Tragkraft ist aus dem Finish in die Werkstatt versetzt. „Wegen der rauen Pro­duk­tionsbedingungen haben wir alle neuen Krane mit verstärkten Seil­führungen ausgestattet“, betont Ralf Baresel. Neben den be­sonde­ren Sicherheitsfeatures setzt die GZO auch auf Industrie 4.0: Mit dem Datenfernübertragungstool Truconnect Remote Service ha­ben die Ostfriesen ihre Krane immer im Blick – und optimieren zugleich die Wartungsintervalle.