Umweltfreundliche Hydrostaten: Jungheinrich stellt Facelifts vor
Jungheinrich bringt die Weiterentwicklung seiner hydrostatisch angetriebenen Gabelstapler der Baureihen 3s, 4s, und 5s auf den Markt. Dank einer neu entwickelten Steuerungsgeneration weisen die Hydrostaten eine noch höhere Energieeffizienz auf als die bisherigen Fahrzeuge dieser Baureihen und erbringen Spitzenleistungen im Umschlag bei extrem niedrigem Kraftstoffverbrauch.
Im Mittelpunkt stand die komplette Überarbeitung der Fahrzeuge vom Typ VFG 425s-435s. Diese Baureihe hatte Jungheinrich im Jahr 2008 erfolgreich auf den Markt gebracht. Die Dieselstapler wurden mit der neuesten Motorengeneration ausgestattet. Dabei handelt es sich um die Common-Rail-Motorentechnologie von Volkswagen. Der Antriebsmotor aus der Automobilindustrie sorgt für niedrige Verbrauchs- und Vibrationswerte sowie für geringe Abgas- und Geräuschemissionen. „Der Motor in Verbindung mit dem seriellen Dieselpartikelfilter erfüllt die strengen Grenzwerte der europäischen Abgasemissionsgesetzgebung Stufe III B spielend“, erklärt Marek Scheithauer, Leiter Produktmanagement verbrennungsmotorisch angetriebener Gabelstapler bei Jungheinrich.
Mit den Facelifts wird die bisher noch in der Baureihe 4s eingesetzte Hydraulik-Konstantpumpe durch eine neue Verstellpumpe ersetzt. „Letztere fördert nur so viel Öl für die Arbeitshydraulik, wie benötigt wird“, erläutert Scheithauer. „Das führt in der Praxis zu Effizienzsteigerungen bei den Hub- und Hydraulikfunktionen von bis zu 20 Prozent.“ Sowohl die Verstellpumpe als auch die Radmotoren stammen von Bosch Rexroth. Die Basis für Spitzenleistungen im Umschlag bei gleichzeitig extrem niedrigem Kraftstoffverbrauch liegt in der Systemsteuerung. Sie erfolgt über eine von Jungheinrich entwickelte neue Steuerungsgeneration in der Hard- und Software.
„Der neue Motor in Verbindung mit dem seriellen Dieselpartikelfilter erfüllt nicht nur die strengen Vorgaben der Abgasemissionsstufe III B, sondern trägt im Verbund mit den anderen Neuerungen dazu bei, dass die Energieeffizienz der Geräte deutlich gestiegen ist. Das führt im Durchschnitt zu einer Verbrauchsreduzierung von rund acht Prozent über die komplette Baureihe“, so Marek Scheithauer. „Das spart Kosten, senkt den CO2-Ausstoß und schont damit die Umwelt.“
„Hydrostatische Fahreigenschaften stehen für viel Fahrkomfort sowie für eine hohe Umschlagleistung, insbesondere bei intensiven Einsätzen“, so Scheithauer weiter. Während des Hubvorgangs wird die Drehzahl automatisch angehoben. Die Umsetzung der Fahr- und Hydraulikprozesse geschieht dank des hydrostatischen Antriebs direkt, präzise und mühelos. Durch fünf vordefinierte Betriebsprogramme – von reduzierten Leistungsparametern für besonders energiesparendes Arbeiten bis hin zur maximalen Umschlagleistung – kann der Fahrer die Arbeitsweise des Geräts per Knopfdruck an den jeweiligen Einsatzfall anpassen.
Darüber hinaus sind die Jungheinrich-Verbrenner der Baureihen 3s und 4s nach dem Facelift mit dem auf der CeMAT 2014 vorgestellten, komplett neu entwickelten Kompaktmast ausgestattet. Das Sichtfeld des Fahrers wurde – dank der kompakten Schachtelung der Profile, einer optimierten Schlauch- und Kettenführung sowie zwei Öffnungen in der Quertraverse – deutlich erweitert. Marek Scheithauer: „Die Sichtverhältnisse für den Fahrer konnten durch den neuen Mast um bis zu 85 Prozent verbessert werden!“
Durch ein spezielles Design der Pultwand erhält der Fahrer zudem eine sehr gute Sicht auf die Last und die Gabelspitzen. Ein strebenfreies Sichtfenster mit Sicherheitsglasabdeckung im Fahrerschutzdach gewährt dem Bediener beim Ein- und Ausstapeln von Paletten einen ungehinderten Blick nach oben. Die niedrige Oberkante des Gegengewichts sorgt für einen freien Blick nach hinten.
Komplett neu für alle drei Baureihen ist das Bedienkonzept inklusive seiner Steuerung. Zu den technischen Innovationen „rund um den Fahrerarbeitsplatz“ gehört ein neuer Duo-Pilot. Er ist in die neue, mehrfach verstellbare Armlehne integriert und ermöglicht es dem Fahrer, alle Fahrzeugfunktionen exakt und feinfühlig zu steuern. Der neue Duo-Pilot lässt sich – wie auch die weiterentwickelten Solo- und Multi-Piloten – auf Kundenwunsch frei konfigurieren und damit genau an den Fahrer und die Fahrzeuganwendung anpassen. „Darüber hinaus führt das feinfühlige Steuern des Fahrzeugs zu einer weiteren Steigerung der Umschlagleistung“, so Scheithauer.
Die Jungheinrich-Verbrenner mit hydrostatischem Antrieb bieten ein hohes Maß an Sicherheit im täglichen Betrieb. Die Fahrzeuge besitzen eine große Stabilität wegen ihres sehr niedrigen Schwerpunkts. Er basiert im Wesentlichen auf einer besonderen Gestaltung des Gegengewichts und der oberhalb der Radaufhängung pendelnd gelagerten Hinterachse. Der Stapler kommt daher ohne ein zusätzliches elektronisches Stabilitätsprogramm aus. Dieses Prinzip wird bereits seit 2004 bei den im Hause Jungheinrich entwickelten verbrennungsmotorisch angetriebenen Gabelstaplern angewandt.
Zusätzlich zur konstruktionsbedingten Sicherheit besitzen die Hydrostaten optional verschiedene Assistenzsysteme. Access Control beispielsweise ist ein Assistenzsystem, das das Fahrzeug erst nach einer bestimmten Sequenz von Kontrollmechanismen (geschlossener Sitzschalter, angelegter Gurt) freigibt. Drive Control basiert auf dem in Jungheinrich-Elektrostaplern seit mehr als zehn Jahren erfolgreich integrierten Curve Control. Parallel zur Geschwindigkeitsreduktion bei Kurvenfahrten erfolgt ab einer definierten Hubhöhe ebenfalls eine Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit. Beim Assistenzpaket Lift Control für das sichere Handling der Last wird zusätzlich die Neigegeschwindigkeit ab einer definierten Hubhöhe reduziert, ein integrierter Seitenschieber bei Bedarf auf eine vorprogrammierte Mittelstellung positioniert und die Mastneigung angezeigt.
Quelle Text & Bild: Jungheinrich