Designer der neuen 80 Volt Mitsubishi Elektrostapler EDIA EX lassen keine Wünsche offen

31. März 2014 | Von Manfred Suthues in Reportagen

_MG_0668Peter Fox würde es vielleicht so beschreiben: Am Ende der Straße liegt ein Werk am See, weiße Schneeflocken liegen auf dem Weg. Es hat 350 Mitarbeiter und das Produkt ist grün.

Aber ehrlich: Strahlender Sonnenschein empfing die Journalistengruppe, die sich im März von Deutschland aus aufmachte, um dem finnischen Werk der Firma Rocla auf Einladung von Mitsubishi Gabelstapler einen Besuch abzustatten. In Järvenpää, was soviel bedeutet wie Stadt am Ende des Sees – Peter Fox lässt grüßen –, werden die komplette Lagertechnik und die Elektro-Gabelstapler von Mitsubishi gebaut. Rocla gehört seit 2008 zum Mitsubishi Konzern und hat nach der Schließung des Mitsubishi Werkes in Almere (NL) 2012 die Produktion der Elektro-Gegengewichtsstapler übernommen.

Und jetzt geht es los: Von den 350 Mitarbeitern im finnischen Werk sind alleine 50 Menschen in der Entwicklungsabteilung tätig. In dieser Denkwerkstatt ist Kero Uusitalo der Industrial Design Manager und Vater der red dot design Auszeichnung, die er und  seine Crew 2012 für den PREMIA Niederhubwagen einheimsten. Derart dekoriert und voll mit finnischem Tatendrang haben sich die Designer, die bis dato einzig die Lagertechnik in Form brachten, über die Elektrostapler hergemacht und einen total neuen 80 Volt Stapler mit 2,5 bis 3,5 Tonnen Tragkraft gebaut.

Fahrer im Visier

„Unser Fokus liegt auf dem Anwender. Absolute Kontrolle, bestes Feeling und Top-Handling sind unsere Säulen, auf die unsere Konzepte basieren“, erklärt  Kero Uusitalo während seiner Präsentation. Na gut, wird sich mancher Zuhörer gedacht haben – das sagen viele andere auch. Das ist nicht Neues. Doch die anfängliche Skepsis der Anwesenden verschwand nach und nach. Stattdessen sah man immer häufiger anerkennendes Kopfnicken und spürte die wachsende Neugierde der Zuschauer. „Diese neuen EDIA Ex 80 Volt Stapler basieren auf einem wohl durchdachtem Konzept, da findet man so schnell kein Haar in der Suppe“, resümierte dann auch Peter Wolf, zuständig für den Vertrieb von Mitsubishi Gabelstapler in Europa.

Interessant klangen in diesem Zusammenhang auch die Ausführungen zur Datenermittlung: In Feldversuchen, die später durch Computersimulationen zu einem Ganzen führten, wurden zwei Kameras an Teststaplern angebracht. Eine ausgerichtet wie das Sichtfeld des Fahrers, die andere filmte den Fahrer selbst. Kero Uusitalo: „Und plötzlich stimmten die Aufzeichnungen nicht mit den Ergebnissen der Fahrerbefragungen überein, die im Vorfeld durchgeführt wurden. Anders gesagt, Dinge, die im Vorfeld als besonders häufig vorkommend oder vermisst oder bemängelt wurden, kamen nicht vor oder wurden nie oder so gut wie gar nicht benötigt.“ Durch die Kameras entstand ein realistisches Bild über das Verhalten der Staplerfahrer und es entstand ein praxisnahes Dossier über notwendige Verbesserungen und Arbeitserleichterungen.

Design und Software

Einfache Veränderungen am Design des Chassis lassen den Fahrer schnell ein- und aussteigen – er gleitet sozusagen über die Rundungen des Staplers. Eine neue Armlehne mit Fingertipp-Hebeln, die dem Begriff Sensibilität eine neue Dimension verleihen, eine Lenksäulen- und Sitzposition, die mehr Sicht nach vorne frei gibt, eine neue Kurvenfahrtkontrolle und ein verbesserter Rampenstopp sind nur einige Highlights des Elektrostaplers EDIA EX. Dem Ganzen zugrunde liegt eine neue Software, die kaum Wünsche in Richtung Feinabstimmung und Flexibilität offen lässt. Ob ein Fahranfänger oder ein Profi fährt, kann vorab eingestellt werden und macht das Arbeiten für den einen stressfreier und für den anderen effizienter.

Besondere Beachtung fand die Antriebstechnik der Vorderachse. Die beiden Räder können unterschiedlich angetrieben werden, so dass der Stapler wie ein Kettenfahrzeug gesteuert werden kann. Ein Video verdeutlichte den Vorteil: Ist die Last einmal etwas zu schwer und das Kontergewicht samt Hinterachse schwebt in der Luft, kann der Fahrer seinen Stapler trotzdem noch leicht und präzise manövrieren. Ganz klar eine Arbeitserleichterung und Sicherheitserhöhung gleichermaßen.

Es geht wieder voran

Mitsubishi Gabelstapler hat in den letzten zwei Jahren in Europa mächtig Federn gelassen. Die Werksschließungen in Japan und Holland und die Produktionsverlagerung nach China und Finnland sind nicht spurlos geblieben. Doch so langsam nimmt die Produktion wieder Fahrt auf und auch der Zusammenschluss mit der Marke Nichiyu zu Mitsubishi Nichiyu Forklift Co., Ltd. im Jahr 2013 verspricht einen erfolgreichen Relaunch der Marke. Die neuen Stapler aus der finnischen Designerschmiede sind jedenfalls wie dafür gemacht. Oder um es mit Peter Fox Worten abzuschließen: „Doch die Welt vor mir ist für mich gemacht! Ich weiß, sie wartet und ich hol sie ab! Ich hab den Tag auf meiner Seite, ich hab Rückenwind!“