Straßen.NRW nutzt Teleskopstapler von JCB: Unterstützung für die Straßenexperten

6. Mai 2014 | Von Manfred Suthues in Reportagen
Stark, robust, flexibel: Der Teleskoplader 535-95 von JCB

Stark, robust, flexibel: Der Teleskoplader 535-95 von JCB

20.000 Kilometer Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen gibt es in NRW. 20.000 Kilometer, die ständig überwacht, geflickt, ausgebessert, bei Glätte gestreut und von Schnee befreit werden müssen. An deren Rändern Bäume und Sträucher beschnitten werden. Und das möglichst ohne Behinderung des Verkehrs. Eine schwierige Aufgabe für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Straßen.NRW.

Jedes Jahr aufs Neue gehen die 2000 Straßenwärter/innen an ihre Grenzen, sobald die ersten Schneeflocken fallen. Bei plötzlichem Kälteeinbruch oder Blitzeis muss es schnell gehen.

Die Winterdienstzentralen in Hamm und Krefeld überwachen 332 Messstellen. Anhand von Luftsensoren, die Lufttemperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit messen, und Bodensensoren, die Belagstemperatur und Fahrbahnzustand ermitteln, versuchen die Zentralen, möglichst präventiv streuen zu lassen. Die Zentrale meldet die Glätte an die nächste der 29 Autobahn- und 56 Straßenmeistereien, wie zum Beispiel die Autobahnmeisterei in Werl.

400 Tonnen Streusalz haben Hubert Ulbrich, Ingo Vieregge und ihre Kollegen bis Mitte Januar auf den Autobahnen 44, 46 und 445 rund um Werl verteilt. „Der größte Teil der Bevölkerung denkt, dass der Winter sehr mild ist. Nachts ist es aber oft sehr glatt gewesen“, erzählt Hubert Ulbrich. „Wir streuen in der Zeit von 23 bis fünf Uhr, damit der Berufsverkehr ohne Probleme starten kann.“

Die riesige Halle, die den Mittelpunkt des Geländes der Autobahnmeisterei bildet, fasst bis zu 900 Tonnen Salz. Ein Tank direkt dahinter fasst 60.000 Liter Sole. „Die Streuwagen bringen ein Gemisch von 70 Prozent Salz und 30 Prozent Sole auf die Straße. Die Flüssigkeit lässt das Eis schneller tauen“, so Ulbrich. Die Sole wird auf dem Gelände aus Teilen des Streusalzes selbst hergestellt. Zur Bewältigung dieser Mengen braucht es ein starkes und flexibles Arbeitsgerät.

Wo viele Autobahn- und Straßenmeistereien noch auf Radlader setzen, haben die Straßenwärter aus Werl auf einen Teleskopstapler von JCB umgesattelt. „Wir haben uns bei Kollegen informiert, welches Gerät sie verwenden“, erzählt Ingo Vieregge. „Teleskopstapler werden immer mehr eingesetzt, einfach weil sie vielseitig sind.“ Streusalz kann einfach aus der Halle herausgebracht und auf den Streuwagen geladen werden, ohne Gerät oder Schaufel auswechseln zu müssen. Auch der Behälter zur Soleerzeugung wird mit dem Teleskopstapler beladen.

Die Ausschreibung zur Suche des neuen Arbeitsgerätes der Autobahnmeisterei Werl gewann die Degener Staplertechnik-Vertriebs GmbH aus Senden. Kundenbetreuer Ludger Balster empfahl den JCB-Stapler aus gutem Grund: „Der 535-95 ist universell einsetzbar. Die Straßenwärter können Streugut oder Kehrgut laden, die Reichweite ist groß, das Gerät ist wendig und stark.“

In Zahlen heißt das: 3,5 Tonnen Tragfähigkeit bei einer Hubhöhe von 9,5 Metern und einer Reichweite von 6,52 Metern. Der Wendekreis von nur 3,7 Metern sorgt für gute Manövrierfähigkeit. Eine sehr gute Rundumsicht sorgt für Bedienkomfort und Sicherheit.

Die Entscheidung für Degener als Lieferant fiel leicht: „Wir sind 24 Stunden am Tag in Bereitschaft. Das müssen unsere Geräte auch sein“, so Hubert Ulbrich. „Sobald wir die Nachricht bekommen, dass gestreut werden muss, geht es los. Verzögerungen können Unfälle bedeuten.“ Dem kann Hartmut Spanhof, Service-Mitarbeiter bei Degener, nur zustimmen. „Gerade deshalb bieten wir unseren Kunden einen flexiblen und schnellen Service. Im Notfall ist schnell ein Monteur mit Ersatzteilen vor Ort.“

Flexibilität und Zuverlässigkeit sind für alle der 20 Fahrzeuge im Fuhrpark der Autobahnmeisterei ein wichtiger Faktor. Die gerade benötigten Anbaugeräte wie Schneepflüge oder Kehrmaschinen stehen bereit und sind bei Bedarf schnell angebracht.

Die meisten Autofahrer kommen mit Straßen.NRW nur in Berührung, wenn sie durch Baustellen fahren, wenn aufgrund erhöhten Verkehrsaufkommens Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt oder bei Stau die Zuflussregelung auf die Autobahn eingeschaltet wird. Was die Straßenwächter jedes Jahr leisten, um Unfälle zu verhindern, wird im Ärger über Staus oder Behinderungen oft vergessen.

So sind Straßenwärter der Autobahnmeistereien im Dauereinsatz, um Strecken zu warten. Dabei arbeiten sie oft sogar unter Lebensgefahr. Seit 1993 sind 18 Mitarbeiter von Straßen.NRW durch Fremdverschulden getötet worden, die Zahl der zum Teil schwer Verletzten ist viel höher. Dicht an den Arbeitern in Baustellen rauschen LKW und PKW vorbei, die die Geschwindigkeitsreduzierung ignorieren, gefährlich überholen oder die Begrenzung der Fahrspuren nicht beachten.

Das Fahrzeugaufkommen steigt stetig, das Straßennetz in NRW aber lässt sich nicht beliebig erweitern. Viele PKW und LKW bedeuten auch viel Verschleiß und erhöhte Unfallrisiken. Um überhaupt ein gewisses Maß an Mobilität zu erhalten, sind Eingriffe in den Verkehr unabdingbar, ob telematische Steuerungen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder das Ausbessern des Straßenbelages im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Das nötige Equipment ist mit flexiblen und zuverlässigen Maschinen wie dem Teleskopstapler von JCB zwar vorhanden, mehr Verständnis für die Straßenwächter von Seiten der Autofahrer wäre aber ebenso angebracht.