Billig, billiger am billigsten – am Ende wird draufgezahlt

22. Januar 2020 | Von Manfred Suthues in Kolumnen & Tipps

 

Manfred Suthues alias StaplerExperte

Mieten ist trendy. Keine Angst, ich werde hier nicht die Mietvorteile aufzählen und Beispiele anführen. Egal, ob Sie eine Maschine mieten oder ein gebrauchtes Gerät kaufen, der Unterschied zwischen einem positiven und schlechten Geschäft zwischen Gut und Böse liegt in der Philosophie des Verkäufers.

„Wir sind die Billigsten! Unsere Mietpreise sind nicht zu schlagen. Mieten Sie bei uns und Sie bekommen eine MC Donalds Gutschein gratis dazu!“ Whow! Wer nicht weiß, was er machen soll, mietet dort. Wenn ich schon nicht sicher bin, ob Mieten das richtige ist, dann soll es wenigstens billig sein. Schließlich habe ich weder Zeit noch Geld zu verschenken. Ist die gemietete Maschine aber die falsche Wahl oder fällt ständig aus und ich muss eingreifen, verbrauche ich erneut viel Zeit und Geld, um den Fehler auszumerzen. Nix gespart, sondern draufgezahlt.
Denn: Wer billig verkauft und vermietet muss sparen, sparen an der Beratung, an der Pflege der Maschinen, an der Einweisung…  Und oft kommt dann noch ein anderer Billigheimer als Konkurrent dazu und abwärts geht’s. Da werden gebrauchte Maschinen ohne Inspektionen und notwendige Reparaturen vermietet – Hauptsache der Rubel rollt. Kundenbindung wäre schön, aber geht nicht, denn der Kunde will ja nur billig. Stimmt das? Oder ist das nicht eher selbstgemacht.

Und es fallen immer wieder irgendwelche Firmen auf die Anreize des Sparens herein. Meist nur einmal. Aber einmal kann schon einmal zu viel sein. Eine geplatzte Ölleitung im Einsatz beim Kunden – womöglich in einem Reinraum – und das war’s. Ersparnisse werden zum Schluss berechnet, wenn alle Kosten erfasst sind.

Mein Rat: im Normalfall immer Finger weg von Dumping Preisangeboten. Mieten oder kaufen Sie Industrie- und Baumaschinen nur bei Händlern, denen Sie vertrauen und zu denen die Wege kurz sind. Dazu müssen Sie sich die Zeit nehmen und sich beraten lassen. Fragen Sie den Händler, was er glaubt, warum ihm seine Kunden die Treue halten. Loyalität kann man sich nicht durch Billigangebote, schnelle Abwicklung und ein Schnäppchen obendrauf erkaufen. Stimmt die Chemie nicht, ist die Beratung eher Belehrung und der Service kein Pluspunkt… dann ist „Tschüs!“ die beste Wahl.